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Pressemitteilungen

Die Schwetzinger Hospizgemeinschaft hat neue Mitglieder gefunden

Quelle: Schwetzinger Zeitung

Hospizgemeinschaft Schwetzingen begrüßt neun neue Ehrenamtliche. Vorsitzender Markus Ullrich (r.) freut sich über die Unterstützung. © Bauroth

Die Schwetzinger Hospizgemeinschaft freut sich darüber, neun neue Ehrenamtliche in ihrer Mitte willkommen heißen zu können, die nun Menschen in der Region auf ihrem letzten Weg begleiten dürfen.

Schwetzingen. Die Schwetzinger Hospizgemeinschaft freut sich darüber, neun neue Ehrenamtliche in ihrer Mitte willkommen heißen zu können. In einer feierlichen Zeremonie wurden die engagierten Helferinnen und Helfer offiziell ins Team aufgenommen. Zuvor waren sie für ihren künftigen Einsatz im Bereich der Sterbebegleitung vorbereitet worden.

„Wir sind überglücklich, dass wir heute so viele neue Gesichter begrüßen dürfen”, sagte Vorsitzender Markus Ullrich: „Ehrenamtliches Engagement ist das Herzstück unserer Arbeit, und diese Menschen bringen nicht nur Zeit, sondern auch viel Mitgefühl und Menschlichkeit mit in ihre gemeinnützige Tätigkeit.”

Die neuen Ehrenamtlichen haben eine umfassende Schulung durchlaufen, die sie auf die sensible Aufgabe der Begleitung schwerkranker Menschen und ihrer Angehörigen vorbereitet hat. In Kürze werden sie in den Begleitungen eingesetzt, um Betroffene in ihrer letzten Lebensphase zu unterstützen. Die Hospizgemeinschaft dankt allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement: „Ihre Unterstützung ist unbezahlbar – für die Menschen, die wir begleiten dürfen, und für unsere gesamte Gemeinschaft”, sagt Ullrich.

Angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an ehrenamtlicher Hilfe wird die Hospizgemeinschaft Schwetzingen bald einen weiteren Qualifizierungskurs anbieten. „Wir suchen weiterhin Menschen, die uns in dieser wertvollen Arbeit unterstützen möchten”, erklärt Markus Ullrich. Das neue Qualifizierungsseminar für Hospizbegleiter beginnt im Januar. Die Grundqualifizierung umfasst vier Module, die an vier Wochenenden in den Räumen der Hospizgemeinschaft stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten. Für Informationen lädt die Hospizgemeinschaft zu Abenden ein: Donnerstag, 17. Oktober, und Dienstag, 12. November, um 19 Uhr bei der Hospizgemeinschaft im Gustav-Adolf-Haus am Marktplatz Hirschacker.

Der Kurs wird Interessierte auf die verantwortungsvolle Aufgabe vorbereiten und sie Schritt für Schritt in die Hospizarbeit einführen. Für alle, die sich über die Arbeit der Hospizgemeinschaft und die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements informieren möchten, werden mehrere Infoveranstaltungen stattfinden. Diese bieten einen Einblick in die Arbeit des Hospizes und die Aufgaben der Ehrenamtlichen. 

 

Sie begleiten in Schwetzingen und Umgebung auf dem letzten Weg

Quelle: Schwetzinger Zeitung

Text: Katja Bauroth

Tatjana Hartmann-Odemer verdeutlicht im Interview, warum Ehrenamtliche in Hospizgemeinschaften wie der in Schwetzingen so wertvoll sind und lädt zu anstehenden Informationsabenden ein.

Schwetzingen. Sterben gehört zum Leben dazu. Wenn dieser Abschnitt eintritt, möchten Betroffene nicht unbedingt allein sein. Angehörige und Freunde fühlen sich durchaus mit damit einhergehenden Situationen emotional überfordert. Gut, dass es in Schwetzingen und Umgebung die Hospizgemeinschaft gibt. Und sie bildet regelmäßig Ehrenamtliche aus, die sich zutrauen, Menschen würdig auf ihrem letzten Weg im irdischen Dasein zu begleiten.

Wir haben mit Tatjana Hartmann-Odemer gesprochen. Sie ist Mitglied des Leitungsteams der Hospizgemeinschaft und Dozentin von Kursen, in denen Menschen ausgebildet werden, Mitmenschen beim Sterben zu begleiten. Neue Kurse hierzu stehen an und Tatjana Hartmann-Odemer verdeutlich im Interview, warum eine Teilnahme und ein ehrenamtliches Engagement auf dieser Ebene auch für einen persönlich erfüllend sein kann.

Frau Hartmann-Odemer, aktuell hat die Hospizgemeinschaft Schwetzingen einen Kurs zur Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizbetreuenenden abgeschlossen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Interesse, wie viele Menschen besuchen diese Ausbildung?

Tatjana Hartmann-Odemer: Ja, der Kurs ist abgeschlossen, die Teilnehmenden haben alle ein Praktikum absolviert, dass die Brücke zwischen Theorie und Praxis schlägt. Wir freuen uns nun sehr darauf, die neuen Ehrenamtlichen am 12. Oktober in unserem Kreise offiziell begrüßen zu dürfen. Wir halten diese Kurse bewusst in einem kleinen Rahmen, da es intensiven Austausch zu den Themen geben soll. Der jetzt abgeschlossene Kurs umfasste neun Teilnehmende, unsere Grenze für die Kurse liegt bei 14 Personen.

Wie muss ich mir so eine Weiterbildung vorstellen?

Hartmann-Odemer: Die Weiterbildung beginnt immer mit dem sogenannten „Einführungskurs“, nach dem sich alle überlegen können, ob sie sich vorstellen können, den Kurs komplett zu besuchen und ehrenamtlich für uns tätig zu werden. Auch in diesem Jahr haben sich erfreulicherweise alle entschieden, die Weiterbildung zu beenden.

Warum sind ehrenamtliche Hospizbetreuende so wichtig?

Hartmann-Odemer: Wir möchten Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleiten. Ob sie sich für ein Sterben zu Hause oder in einer Einrichtung entschieden haben, spielt dabei keine Rolle. Es ist uns wichtig, dass dieses Angebot von allen Menschen genutzt werden kann. Viele Familien erleben eine große zeitliche und emotionale Belastung in dieser Phase und beides können wir durch das ehrenamtliche Engagement abfedern. Wir stehen nicht nur den Sterbenden zur Verfügung, sondern auch deren Zugehörigen. Manchmal gibt es Dinge, die man nicht in der eigenen Familie ansprechen kann. Aus welchen Gründen auch immer. Dann sind wir da. Oder ein Angehöriger möchte gerne weiterhin seine Sportgruppe aufsuchen und benötigt für diese Zeit eine vertrauensvolle Person, die bei dem zu betreuenden Menschen bleibt. Auch das machen wir möglich. Wir möchten gerne ein breites Spektrum an Ehrenamtlichen den Menschen zur Verfügung stellen. Eine medizinische Grundausbildung ist nicht erforderlich, da wir nicht pflegerisch tätig werden, sondern auf der psychosozialen Ebene die Begleitung machen. Wir benötigen Ehrenamtliche in allen Altersklassen. Ich werde oft gefragt, ob das ein Ehrenamt für die Zeit ist, in der man in Rente geht. Durchaus kann man das Ehrenamt in dieser Zeit weiterführen. Man muss aber nicht so lange warten, bis man in Rente geht. Auch berufstätige Menschen können dieses Ehrenamt gut bekleiden. Die einzige Altersgrenze, die wir haben, ist die Volljährigkeit.

Was genau ist eigentlich die Aufgabe der Hospizbegleitenden?

Hartmann-Odemer: Vorweg möchte ich hier gerne eines erwähnen: Unsere Aufgabe ist nicht die Pflege der Menschen. Das wird gerne einmal verwechselt. Wir sind auch kein SAPV-Team (Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung). Wir verstehen uns als ein Mosaikstein im Netzwerk der Versorgung von sterbenden Menschen. Unsere Aufgaben reichen von der Betreuung der Menschen in Abwesenheit der pflegenden Angehörigen bis hin zu Gesprächen mit den Sterbenden und Zugehörigen. Wir sind im häuslichen Bereich und in Pflegeeinrichtungen tätig. Die Aufgaben werden im Einzelfall mit den Menschen besprochen, die wir begleiten. Sofern es möglich ist, machen wir Spaziergänge, lesen vor, spielen oder halten einfach gemeinsam die Stille aus.

Wie werden diese Betreuenden eingesetzt und wie genau muss man sich einen Einsatz vorstellen?

Hartmann-Odemer: Der erste Kontakt läuft immer über unsere Koordinatorin, die dann auch ein erstes Gespräch vor Ort führt und klärt, welcher Bedarf vorhanden ist. Meist hat diese dann auch schon direkt eine Idee, welche oder welcher Ehrenamtliche gut zu der Person passen würde, die sich die Begleitung wünscht. Und dann kommt es zu einem ersten Kennenlernen des Ehrenamtlichen und der Person, die begleitet werden soll. Beide können dann für sich in Erfahrung bringen, ob sie sich eine Begleitung gut vorstellen können. Klären dann noch einmal konkreter die Anliegen und Wünsche aufseiten des Sterbenden oder seiner Familie. Auch der Turnus der Termine wird festgelegt. In der Regel ist das etwas, was sich im Laufe einer Begleitung immer wieder verändert, weil sich auch der gesundheitliche Zustand verändert und damit der Bedarf. In der Regel startet man mit wöchentlichen Terminen für zirka eineinhalb Stunden. Die Ehrenamtlichen gehen in den Termin mit „leeren Händen“. Das bedeutet, in jedem Kontakt wird festgestellt, was an dem Tag gerade notwendig ist. Darauf reagieren die Ehrenamtlichen spontan. Es ist gar nicht möglich, mit einem festen Plan in den Termin zu gehen. Das empfinden die Ehrenamtlichen im Übrigen als sehr entlastend. Interessanterweise ist das jedoch vor der Weiterbildung ihre größte Sorge, nicht zu wissen, was in einem Termin auf sie zu kommt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass unsere Ehrenamtlichen selber immer sehr viel Positives aus den Begleitungen für sich selber und ihr Leben mitnehmen. Es ist eine bereichernde Erfahrung.

Welche nächsten Schritte unternimmt die Hospizgemeinschaft, um weitere Betreuende zu finden?

Hartmann-Odemer: Wir führen zwei Informationsabende für alle Interessierten durch. Diese finden am Donnerstag, 17. Oktober, und am Dienstag, 12. Oktober, von 19 bis zirka 21.30 Uhr in unseren Räumen im Gustav-Adolf-Haus, Marktplatz 28, Schwetzingen-Hirschacker statt. Hier darf man alle Fragen stellen, die man zu der Weiterbildung hat. Auf unserer Homepage www.hospizgemenschaft-schwetzingen.de sind die Termine für den nächsten Weiterbildungskurs veröffentlicht.

Wie kann man sich für diese Kurse anmelden?

Hartmann-Odemer: Interessierte können sich telefonisch oder per E-Mail anmelden. Die Anmeldung werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt – Telefon: 06202/4 09 10 09 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 
 

 

Ferienprogramm 2024 bei der Hospizgemeinschaft Schwetzingen


Viel Freude an neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und spielerischem Lernen

Unter diesem Motto stand unser diesjähriges Ferienprogramm. Am Vormittag des 6. August 2024 fanden sich sieben Kinder in unseren Räumen des Gustav Adolf Hauses im Hirschacker ein.
Gleich zu Beginn gab es etwas ganz Besonderes und auch für uns komplett Neues. Vermittelt durch den Behindertenbeauftragten der Stadt Schwetzingen, Herrn Martin Köhl, hatten wir eine
Trainerin für Gebärdensprache vom Institut GebärdenVerstehen e.Kfr. Heidelberg zu uns eingeladen. Wir bekamen einen Einblick in die Deutsche Gebärdensprache, DGS. Humorvoll und kindgerecht vermittelte Frau Marian Duran Lujan den Kindern und uns erste Gebärden und das Fingeralphabet. Viel Spaß hatten wir bei der Erkenntnis, wie grundsätzlich wichtig natürliche Mimik und Gestik
zur Verständigung mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen ist. Auch die Schüchternsten beteiligten sich nach und nach aktiv am Lernen der Gebärden. So entstand eine offene, interessierte und sehr zugewandte Atmosphäre. In dieser war es dann einfach mit den unterschiedlichsten Materialien aus dem Inklusionskoffer, den uns die Evangelische Bezirksjugend Südliche Kurpfalz geliehen hat, spielerisch die Schwierigkeiten von Menschen mit körperlichen Einschränkungen nachempfinden zu können. Ein Highlight war natürlich wieder das Ausprobieren der, von Herrn Rudi Bamberger, Behindertenbeauftragter der Gemeinde Brühl, organisierten Rollstühle. Herr Martin Köhl, der an der gesamten Ferienaktion teilnahm, lernte die Kinder im Umgang mit den Rollstühlen an. Bei schönstem Sommerwetter machten die Kinder damit die Bürgersteige im Hirschacker unsicher. Dieser Vormittag verging wie im Fluge und schon standen die Eltern wieder vor der Tür.
Einen herzlichen Dank allen Mitwirkenden und den tollen Kindern! Ein besonderes Dankeschön geht an das Sanitätshaus Ramer in Brühl für die Bereitstellung der Rollstühle.

Text A. Boelter

Fotos B. Böger

Von re. nach li.: M. Köhl, V. Schmitt, M. Hohner, B. Böger, A. Boelter

 

 

Ferienprogramm 2023 bei der „Hospizgemeinschaft Schwetzingen“

Am Mittwoch, den 9.08.2023 durften wir sieben Kinder in unseren Räumen im GAH begrüßen. Mit Unterstützung von Rudi Bamberger , dem Behindertenbeauftragten von Brühl, der uns spezielle Rollstühle für Kinder , Rollatoren und einen „Inklusionskoffer“ zur Verfügung stellte, konnten wir das angestrebte Ziel, bei den Kindern Verständnis für unterschiedliche Handicaps zu wecken, sehr gut umsetzen. Auch der neue Behindertenbeauftragte in Schwetzingen , Martin Köhl, begleitete den gesamten Vormittag mit seinen ganz persönlichen, wertvollen Erfahrungen. Mit Hilfe der unterschiedlichsten Materialien und Hilfsmittel konnten die Kinder körperliche Einschränkungen , wie Sehstörungen bis zur Blindheit, Bewegungseinschränkungen an Händen, Gehbehinderungen , Taubheit etc. simulieren und so ein Gefühl dafür entwickeln ,wie kompliziert und anstrengend es sein kann mit Behinderung seinen Alltag zu meistern. Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas wurde viel gelacht und alle hatten viel Freude. Besonders die „Ausfahrten“ mit den geliehenen Rollstühlen haben den Kindern Spass gemacht. Dabei besuchten wir auch die S-Bahn- Haltestelle -Hirschacker und mussten feststellen , dass es für Rollstuhlfahrer unmöglich ist von dort in Richtung Mannheim zu fahren…. Auch für Menschen mit Kinderwagen oder Krücken dürfte das sehr schwierig bis unmöglich sein. Ein Fahrstuhlschacht ist vorgesehen . Dieser ist allerdings verbrettert. Die Gruppe hatte sich schnell gefunden und beim gemeinsamen Gespräch über sportliche und exotische Hobbys haben wir uns recht schnell besser kennengelernt. Fast alle wollen im nächsten Jahr „auf jeden Fall“ wieder teilnehmen. Unsere ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen freuen sich schon darauf !

-Text & Fotots A.Boelter-

 

„Trauer in Bewegung“
 
Am 07.02.2023 trafen sich auf dem Parkplatz vor dem Reitverein in Schwetzingen Trauernde und Mitglieder der Trauergruppe der Hospizgemeinschaft Schwetzingen zur Premiere des ersten Nachmittags „Trauer in Bewegung“.
Bei herrlichstem Sonnenschein waren wir zum Spaziergang der vorab ausgewählten Strecke im Schwetzinger Wald gestartet.
Unserem Aufruf waren drei Trauernde gefolgt. Zum Teil war der Verlust des geliebten Menschen erst wenige Wochen oder Monate, bis zu mehreren Jahren her.
Als Anfangsimpuls diente uns ein Zitat von Albert Einstein: „Schaue tief in die Natur, und dann wirst Du alles besser verstehen.“
Schon beim Loslaufen entwickelten sich gute Gespräche. Es tat allen gut, sich in der Natur zu bewegen, dabei nicht alleine zu sein und sich durch ebenso Betroffene gut verstanden zu fühlen. Zum Teil wurden auf der Strecke schöne und auch schmerzliche Erinnerungen wachgerufen, wurde die Strecke in der Vergangenheit auch mit den Verstorbenen gegangen.
Die Bewegung in der Natur tat allen gut. Erinnerungen wurden geteilt, es wurde geweint, getröstet und gestützt durch die homogene Gruppe.
Mit Einverständnis der Beteiligten wurde ein Bild fotografiert. Bei der späteren Ansicht stellte sich heraus, dass dort zu finden ist, was auch Trauernde empfinden - Licht und Schatten. Schatten über die Situation des Verlustes, Licht in Situationen, die den Trauernden wieder Hoffnung geben.
Alle Beteiligten äußerten sich positiv über diesen speziellen Spaziergang als „Trauer-Ge(h)-Spräch“ und freuten sich auf eine Wiederholung.
Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
 
-02-2023 Claudia Huth-

 

Hospiz macht Schule, ein Pressebericht vom 07. April, von der Schwetzinger Zeitung, Brühl.

13 neue Hospizbegleiter ausgebildet

Für die Hospizgemeinschaft Schwetzingen konnte am vergangenen Mittwoch, der erste Vorsitzende, Franz Hauns und die Koordinatorin, Birgit Strittmatter, den neuen HospizbegleiterInnen ihre Zertifikate überreichen. Sie haben erfolgreich ihre Qualifikation zu ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen abgeschlossen. Dank des Umzugs 2021  in das Gustav Adolf Haus im Stadtteil Hirschacker mit den dortigen  großzügigen Raummöglichkeiten, konnte unter Einhaltung der Coronaregeln dieser Ausbildungskurs stattfinden. An vier Wochenenden und verschiedenen Abendveranstaltungen erhielten die Teilnehmer das Rüstzeug für ihre zukünftige Aufgabe, Schwerkranke und Sterbende zu begleiten. Hospizhelfer erfüllen eine wertvolle gesellschaftliche Aufgabe, indem sie Menschen am Ende ihres Lebens und deren Angehörigen ihre Zeit widmen, ein offenes Ohr für Sorgen und Wünsche haben und einfach regelmäßig da-sind. Für Angehörige, die selbst pflegen und versorgen sind die regelmäßigen und verlässlichen Besuche der Ehrenamtlichen eine Hilfe und Entlastung. Den frischgebackenen Ehrenamtlichen gelte dafür große Anerkennung, so Franz Hauns, dass sie sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellen. Er begrüßte sie herzlich in der Hospizgemeinschaft. Sein Dank drückte er auch gegenüber der Kursleiterin, Tatjana Hartmann-Odemer und der Koordinatorin, Birgit Strittmatter aus, für die gute Vorbereitung der Ehrenamtlichen.

Dabei standen nicht nur die theoretische sondern auch die persönliche Auseinandersetzung mit Themen um Abschied, Sterben, Tod und Trauer im Mittelpunkt. Die Themen sind so wichtig wie unterschiedlich: von der Würde des Menschen,  einer einfühlsamen Kommunikation, Schmerztherapie, den Sterbephasen über die Erschließung eigener Kraftquellen für den Dienst. Während ihrem umfangreichen Praktikum in einem Pflegeheim oder einer palliativen Pflegeeinrichtung sammelten die neuen HospizbegleiterInnen bereits erste Erfahrungen in der Begleitung.

Klaus Holland, Gründungsmitglied der Hospizgemeinschaft, erzählte über die Anfänge der Hospizarbeit in Schwetzingen 1996. Sein Herzstück ist die Vorsorgemappe mit Patientenverfügung. Seit 1996 hätten die Ehrenamtlichen der Hospizgemeinschaft weit über 1000 Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet. „Ehrenamtliche Hospizhelfer sind das Rückgrat unserer Hospizgemeinschaft. Wir freuen uns daher sehr über unsere Neuen, die zukünftig in Seniorenheimen, Pflegewohngruppen und daheim, Schwerkranke besuchen werden.“ Begrüßte er die Absolventen des Qualifizierungsseminars.

Anfragen zu Begleitungen, Beratung über hospizliche und palliative Fragen werden während der Bürozeiten Dienstag und Donnerstag von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und Mittwoch von 15:00 bis 18:00 Uhr von der Koordinatorin, Birgit Strittmatter, gerne entgegengenommen.

 

Gemeinsame Hospiztage 2022

Hospizbegleiter tun einen wertvollen Dienst: Sie schenken sterbenden Menschen ihr Dasein und ihre Zeit und sind an seiner Seite. Diesem grundlegenden Gedanken der Hospizarbeit mehr Gewicht in der Öffentlichkeit zu geben, bewog zwei benachbarte Hospizdienste zur Idee der gemeinsamen Hospiztage 2022 Hockenheim und Schwetzingen. Vier unterschiedliche Abende verdeutlichten den Gedanken, dass der Prozess des Sterbens zum Leben dazugehört, und wir noch viele Möglichkeiten haben, die letzte Zeit zu gestalten.

Die Koordinatorinnen des kirchlichen Hospizdienstes Hockenheim, Britta Schäfer und Birgit Strittmatter von der Hospizgemeinschaft Schwetzingen konnten mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Hospiz- und Palliativverbandes Baden Württemberg, Sabine Horn, eine begabte und erfahrene Referentin für die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung gewinnen. Am ersten Abend bot die Kirche in Hockenheim den akustisch perfekten der Veranstaltungsort für eine Lesung mit musikalischen Elementen. Ergreifende Schlüsselszenen aus dem Roman „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ von Susann Pàsztor, gelesen von Ehrenamtlichen beider Hospizgruppen, konnten die Zuhörer vor ihrem inneren Auge bei Saxpohonklängen von „Stand by me“ Revue passieren lassen.  Sabine Horn erklärte und vertiefte die Texte mit ihren stimmungsvollen Zwischenbeiträgen. Die erfundene Geschichte des Hospizbegleiter-Neulings Fred und der sterbenden Karla packte die Zuhörer, nahm Angst vor dem Sterben und machte Lust auf das Leben bis zuletzt.

 

Der Seelsorger Benno Müller ermutigte am zweiten Abend in Schwetzingen die Zuhörer, Sorgen und Nöte mit „dem da oben“ zu teilen. Gott weiß, wie sich Leid anfühlt! Wir dürfen klagen bei Gott, er hält das aus. In seinem Sohn der für uns Mensch wurde, hat er Not, Schmerz und Tod durchlitten. Jesus bat seine Jünger um Beistand vor seinem Tod. Für Benno Müller, der im zweiten Corona Lockdown eine Zeit lang in ein Pflegeheim zog, um dort seelischen Beistand zu leisten, ist Hospizarbeit tätige Nächstenliebe. Menschliche Nähe ist tröstlich und wichtig. Wir dürfen unsere kleine Hand in Gottes große Hand vertrauensvoll hineinlegen.

„Wenn der Tod bevorsteht, gilt es sich selbst loszulassen“, verdeutlichte Tatjana Hartmann-Odemer, Psychotherapeutin und Supervisorin, in ihrem Vortrag am dritten Abend in der evangelischen Kirche. Loslassen, das muss ein Mensch erst lernen. Losslassen bedeutet jedes Mal Abschied nehmen und Trennung von irgendwas und irgendwem. Auf unserem Lebensweg müssen wir nicht nur Wünsche und Ziele loslassen, sondern auch Menschen. Loslassen schmerzt. „Das ist eine echte Lebenskunst, die richtigen Dinge und Menschen im richtigen Zeitrahmen loszulassen“, so Frau Hartmann-Odemer. Nicht vorschnell aber auch nicht zu spät.

Ausbildung und Schutz einer stabilen, in sich ruhenden Psyche würde beispielsweise gefördert durch den „Genuss von kleinen alltäglichen Dingen“, „Sinn im Leben haben und sehen“, und „Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen“.  Drei von zwölf Komponenten aus dem praktischen Lebens-Konzepts des Philosophen Wilhelm Schmid. Die Referentin empfiehlt, sich in diesem Komponenten zu üben um Widrigkeiten und Hürden im Leben annehmen und akzeptieren zu können.

Frau Horn, schon bekannt durch den ersten Abend, rundete mit ihrem sensiblen und behutsamen Vortrag „Hospiz für alle Sinne“ die Tage wunderbar ab. Am Anfang unseres Lebens im Mutterleib entwickeln sich unsere Sinne und über das Ende unseres Lebens hinaus erlauben sie uns, unsere Umwelt und die Menschen in unserer Nähe wahrzunehmen.

„Wenn wir Angebote an einen Menschen im Sterbeprozess machen, müssen wir aufmerksam die Reaktionen beobachten, wie diese Angebote ankommen.“, führt Frau Horn, selbst gelernte Pflegefachkraft, aus. Vorsicht sei geboten, im Umgang mit Düften, Aromaölen, Geräuschen, Berührung und Geschmack.

 Es ginge nicht mehr darum, eine ganze Mahlzeit zu verabreichen sondern beispielsweise dem Sterbenden einen geschmacklichen Erinnerungswunsch zu erfüllen. Es kommt überhaupt nicht auf die Menge sondern auf den Genuss an. Das Lieblingsmahl als letzte Wegzehrung. Wer die Augen zu hat, hat meist alles gesehen, sieht vielleicht schon Dinge hinter dem Horizont. Musik ist wichtig in der Begleitung aber auch hier empfiehlt sich der sensible und zeitliche begrenzte Umgang. Sterbende hören mitunter gut und sogar über den Tod hinaus. Frau Horn wies auf die Qualität unserer Berührungen hin. Nicht flüchtig, sondern mit leichtem Druck und wahrnehmbar. „Über die Sinne erreichen wir Sterbende bis zu ihrem Tod“, meint Frau Horn, „behandeln wir Sterbende daher immer so, als würden sie auch alles wahrnehmen, was um sie herum geschieht.“ Da ein Mensch selbst nach seinem Tod noch für kurze Zeit über Gehör und Hautsensoren Impulse an das Gehirn abgibt, versteht es sich von selbst, dass wir auch nach Eintritt des Todes, würdevoll und achtsam mit dem Verstorbenen umgehen.“

Die gemeinsamen Hospiztage endeten mit diesem ermutigenden Vortrag im Palais Hirsch in Schwetzingen und machten Mut auf weitere zukünftige gemeinsame Aktionen.

 

Viel Raum für die Hospizarbeit

Für die Treffen der 30 Ehrenamtlichen, für die wichtigen Bildungs- und Informationsveranstaltungen und zahlreichen Beratungsgespräche braucht es Platz. In der Vergangenheit zog die Hospizgemeinschaft zu diesen Zwecken immer wieder dankbar in andere Räume, zum Beispiel in den Hebelsaal. Trotz der zwei Büroräume in der Markgrafenstraße, war durch die Einschränkungen unter Corona immer wieder der Wunsch da, ein geeignetes Mietobjekt zu finden, wo „alles unter einem Dach“ möglich wäre. Schließlich wurde die Corona-Situation der Katalysator, aktiv ein neues passenderes Domizil zu suchen. Im April 2020 überließen wir für knapp ein Jahr einen Raum den Zero Praxen/Ärztenetz Schwetzingen, die dort die Fieberambulanz eingerichtet hatten. Herr Kirchner vom Diakonieverein Schwetzingen, erfuhr von unserer Suche und bot uns Räume im Gustav-Adolf-Haus, Marktplatz 28,68723 Schwetzingen/Hirschacker zur Miete an. Die Größe und Aufteilung der Räume entsprachen genau unserer Vorstellung für eine künftige Nutzung. Neben Büroräumen, Beratungszimmer, Archivlagerraum gibt es zwei große zusammenhängende Räume, den ehemaligen Gemeindesaal, wunderbar geeignet für unsere Veranstaltungen und „viel Raum für die Hospizarbeit“. Alles unter einem Dach. Eine voll eingerichtete Küche dürfen wir zur Bewirtung bei Veranstaltungen nutzen. Am 15. Februar 2021 wurde der Mietvertrag unterschrieben. Seit dem 02.März sind wir umgezogen und bieten dort schon unter Einhaltungen der aktuellen Corona-Verordnung Einzelberatungen an. Unsere Ehrenamtlichen sehen künftigen Treffen und Veranstaltungen in den neuen großen Räumen zuversichtlich entgegen. Wir freuen uns auch auf eine kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Pfarrer Groß und der evangelischen Kirchengemeinde Schwetzingen.

 

 

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht – braucht man das?

 

Was die meisten Menschen entweder nicht wissen oder was sie verdrängen: jeder Volljährige sollte unabhängig von seinem Gesundheitszustand eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht schreiben. Warum ist das so wichtig?

Mit der Patientenverfügung legt man fest, auf welche Art und Weise und mit welcher Zielsetzung man behandelt werden möchte, wenn man auf Grund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, eigenständig die Entscheidungen für die medizinische Behandlung zu treffen.

Genauso wichtig ist die Vorsorgevollmacht. Was die meisten Menschen nicht wissen: Niemand, auch nicht die Eltern, Ehe- oder Lebenspartner und sonstige Verwandte des volljährigen entscheidungsunfähigen Patienten haben ein Recht auf Information durch die behandelnden Ärzte oder sind entscheidungsbefugt. In einer Vorsorgevollmacht bestimmt der Aussteller, wer die Entscheidungsbefugnis im Rahmen der Patientenverfügung haben soll. Liegt keine Vorsorgevollmacht vor, wird das Betreuungsgericht einen Betreuer für diese Aufgabe einsetzen. Das heißt, dass unter Umständen ein dem Patienten unbekannter Mensch diese Aufgabe übernehmen wird.

Die Hospizgemeinschaft Schwetzingen, Regionalgruppe der IGSL Hospiz e.V. arbeitet seit 1996 neben der Begleitung sterbender Menschen und Trauernder mit diesem Thema. Für die Information und Erläuterung des obigen Themas hat die Hospizgemeinschaft seit vielen Jahren gut besuchte monatliche Vorträge angeboten. Das ist z.Zt. leider wegen des Verbotes öffentlicher Veranstaltungen in der Pandemiesituation nicht möglich. Statt dessen bietet die Hospizgemeinschaft persönliche Beratungen zu diesem Thema an. Kosten entstehen dem Ratsuchenden dabei nicht mit Ausnahme einer Schutzgebühr für die benötigten aktuellen Vordrucke. Interessenten können unter der Nummer 0171 858 1987 einen Termin vereinbaren. Kontaktaufnahme per eMail ist ebenfalls möglich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 

Der persönliche Kontakt ist nicht zu ersetzen

Die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise erschweren ganz erheblich die Arbeit der Hospizgemeinschaft.

„Hilfe gibt’s jetzt auch per Telefon“. So hieß es in der Botschaft der SZ am 27. Mai beim Interview von Janina Hardung mit dem

2. Vorsitzenden Jürgen Ehret und Koordinatorin Claudia Dieter von der Hospizgemeinschaft. Der persönliche Kontakt zu dieser Zeit mit den zu begleitenden Menschen und deren Angehörigen war nur sehr eingeschränkt möglich. Dank Emails, Videotelefonie und sogar mit der guten alten Postkarte konnte wenigstens indirekt Kontakte aufrechterhalten werden.

Wie geht es weiter

Nach weiteren „Lockerungen“ ist die Begleitung auch wieder im persönlichen Kontakt Zuhause, im Krankenhaus und im Pflegeheim, möglich. Das wünschen sich, so Koordinatorin Dieter, vor allem unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen.

Die Hygieneregeln und ihre Einhaltung sind auch, besonders im Dienst am Menschen, notwendig und für uns selbstverständlich.

Auch die Betreuung von Menschen, die Hilfe und Beistand bei der Bewältigung der Trauer nach dem Tod eines nahestehenden Menschen suchen, ist wieder möglich.

Treu dem Grundsatz: „Wir sind da, wenn Sie uns brauchen“ beantwortet Fragen hierzu gerne Koordinatorin Claudia Dieter. Rufen Sie uns an.

 

Die Telefon Hotline 0171 858 1987 ist ganztägig von Montag bis Freitag geschaltet.

 

Bitte beachten Sie:

Das Hospizbüro in der Markgrafenstraße ist bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen.

Bestellungen von Vorsorgemappen können telefonisch oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erfolgen.

-Franz Hauns-

 

Basales Berühren berührt BEIDE

Menschen am Lebensende basal begleiten

Statt an einem frühlingshaften Samstag spazieren zu gehen oder ins Café

zu sitzen, haben sich 21 ehrenamtliche Hospizbegleiter im Hebelhaus in Schwetzingen auf Einladung von Koordinatorin Claudia Dieter zu einer ersten Fortbildung im Neuen Jahr getroffen. Sie sollten sich mit grundlegenden Fragen  der körperlichen Kommunikation mit sterbenden Menschen mittels dem Konzept: “Basale Stimulation nach Andreas Fröhlich” auseinandersetzen. Dieser heilpädagogische und pflegerische Ansatz will beeinträchtigte Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleiten. Referent Thomas Buchholz, der eigens aus der Nähe von Karlsruhe angereiste Dozent der Veranstaltung stellte die grundlegende Bedeutung menschlicher Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation dar. Der menschliche Körper als Ausgangspunkt unserer Entwicklung, so Buchholz, ist gleichzeitig Zugangsweg für Menschen, die durch Worte nicht mehr erreichbar zu sein scheinen. Wenn Sprache verloren geht, kann Kommunikation über den Körper den Menschen unmittelbar und direkt in seinem Empfinden und Erleben ansprechen. Was passiert beim Gehen, wenn Sehen, Hören und Tasten eingeschränkt sind? Wie empfindet man seinen Körper in der Bewegungslosigkeit? Was bewirken Menschen, die einen plötzlich und unerwartet berühren? Welche Art der Kontaktaufnahme brauchen Menschen, die sich im Sterben befinden? Wie berührt man sterbende Menschen, die durch langes Liegen mehr und mehr den Bezug zu ihrem eigenen Körper verlieren? Derartige Situationen konnten die Teilnehmenden durch eigene Erfahrung in “Partnerübungen” annähernd nacherleben. Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse nach menschlicher Nähe am Lebensende sind. Einmal mehr stellte sich heraus, wie vielfältig, aber auch erfüllend die Anforderungen an ehrenamtlich Begleitende sind. Voller Zuversicht und in Erwartung die selbst erlebten Erfahrungen im Alltag zu erproben, endete das Seminar und die letzten, noch wärmenden Sonnenstrahlen konnten auf dem Heimweg genossen werden.  

 

Sterberituale in verschiedenen Kulturen

Hospizwochenende im Kloster und Bildungszentrum Neustadt

Weiter- und Fortbildung in hospizlichen Themen ist ständiger Auftrag und Verpflichtung aller ehrenamtlichen Hospizbegleiter.

So hat auf Einladung der Hospizgemeinschaft Referent Gottfried Rudolph, evangelischer Theologe und Supervisor einen hochinteressanten und spirituell verankerten Vortrag zum

Thema „Sterberituale in verschiedenen Kulturen“ vorbereitet.

Im Mittelpunkt standen die fünf großen Weltreligionen:

„Das Judentum, das Christentum, der Islam, der Hinduismus und Buddhismus“. Um in das Thema einzusteigen wurde der Film Samsara (der Kreislauf des Lebens) gezeigt. Nach einer übersichtlichen Schau über die grundsätzliche Ausrichtung der Weltreligionen wurden in einer Gruppenarbeit in der Tiefe die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Religion mit ihren Sterberitualen erarbeitet und ausgiebig besprochen. Bei Gottfried Rudolph spürte die Gruppe in allen seinen Ausführungen seine Begeisterung, gepaart mit unerschöpflichem Wissen, mit Beispielen aus vielerlei persönlichen Begegnungen. So konnte er uns seine Erfahrungen aus Erlebnissen mit Menschen verschiedener Religionen vermitteln.

In einem Trauerritual haben die ehrenamtlichen Hospizbegleiter auch den in diesem Jahr 2019 verstorbenen Mitgliedern und der Menschen gedacht, die sie begleitet haben. Die Namen der Verstorbenen wurden  auf Zettel geschrieben, vorgelesen und in einer Schale verbrannt. Die Feierstunde wurde, wie auch Beginn und Ende der Weiterbildung, mit Musik durch Klaus Holland, und Horst Riedinger, auf der Bratsche und Violine umrahmt.

Mit neuem Wissen und gestärkt durch die Gemeinschaft war es ein bereicherndes Wochenende.

 

 

 

 

Die Hospizgemeinschaft Schwetzingen zu Besuch im Seniorenbüro Plankstadt – Ein Trost, dass es sie gibt.

 

Am vergangenen Mittwoch, den 6.11.2019, war die Hospizgemeinschaft Schwetzingen zu Besuch im Ratssaal der Gemeinde Plankstadt. Intention der Einladung von Frau Strottner und Frau Mehrer, die Ansprechpartner für Senioren im Rathaus, war der Wunsch, die Arbeit und das Tun der Organisation genauer kennenzulernen, um im Ernstfall unsere Bürger gezielt vermitteln zu können.

 

Der Leitgedanke des Vereins lautet: Professionelles Arbeiten auf ehrenamtlicher Basis.Frau Claudia Dieter ist Koordinatorin und Einsatzleitung für den Bezirk Schwetzingen, Brühl, Hockenheim, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt. Seit 1996 betreuen und begleiten aktuell 32 Mitarbeiter Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörige durch Gespräche, Beratung oder einfach durch ihre Anwesenheit zu Hause, im Krankenhaus und in Alten- und Pflegeheimen. Der Einsatz ist immer kostenlos und nicht von einer Mitgliedschaft oder einer Spende abhängig. Selbstverständlich unterliegen die Begleiter der gleichen Schweigepflicht wie Ärzte und Pflegedienste. Aber die Hospizgemeinschaft erfüllt noch zahlreiche weitere Aufgaben wie Beratung zur Vorsorge oder Pflege daheim, auch Trauerbegleitung während des Leidens oder nach dem Tod ist Bestandteil des Arbeitsalltags. Einmal monatlich gibt es einen „Trauertreff“ und einen Einführungsvortrag zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung auf Grundlage der Vorsorgemappe der IGSL (Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung & Lebensbeistand). Die Helfer leisten einen wichtigen Beitrag im Rahmen der palliativmedizinischen Pflege Schwerkranker, damit ein möglichst langes Verbleiben in der eigenen Wohnung ermöglicht werden kann.

 

„Hospiz macht Schule“ ist ein Projekt, welches in Schulen unseren Kindern einen unbeschwerten Umgang mit dem Tod näherbringt. Frau Claudia Wiegand, die als Sekretärin an der Friedrichschule arbeitet oder als Ehrenamtliche im Arbeitskreis für Integration bereits aktiv tätig ist, hat die Ausbildung zur Hospizbegleiterin absolviert und erzählt dem interessierten Kreis, dem auch Frau Walter, Seniorenbüro Oftersheim, beiwohnte, von Ihren Erfahrungen im Einsatz für die Menschen, die sie rufen. So richtet sich die Form und die Intensität der Begleitung immer nach dem Wunsch des Bedürftigen und nach den Möglichkeiten des Begleiters. Im Vordergrund steht der Mensch, dessen Biographie oder Charakter und die Fokussierung auf den Moment der geschenkten, gemeinsam verbrachten Zeit. Zehnmal im Jahr findet verpflichtend für die Helfer eine Supervision statt, wobei das Erlebte besprochen und verarbeitet werden kann. Denn die Situationen bei psychosozialer Betreuung sind nicht immer leicht zu verkraften. Mitfühlen ist erlaubt, mitleiden ist zu verhindern.

 

„Woher wissen die Menschen, dass es Sie gibt?“ war die Frage von Herrn Karau aus der Senioreninitiative. Frau Dieter erläuterte, dass es ein Netzwerk gibt, wobei Flyer und Informationen u.a. mit Ärzten, im Krankenhaus, bei Pflegediensten und Pflegestützpunkten geteilt werden. Treffen wie in Plankstadt mit anschließender Berichterstattung, Mundpropaganda und Empfehlung durch die Gemeindemitarbeiter helfen Scheu abzubauen und Brücken zu schlagen, um den Familien die Angst zu nehmen, diese wunderbare Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn nicht erst im allerletzten Moment greift dieses Angebot, nein, auch über Monate kann eine Begleitung hilfreich sein oder bei Menschen, die sich nach einer schweren Krankheit wieder erholen, kann die Begleitung auch nur vorübergehend wichtig werden. Die Zuhörer waren sich einig, dass dieser Dienst für unsere Familien in schwierigen Lebensphasen ein großer Trost bedeutet und bei den Begleitern ein großes Herz und unendliche Hilfsbereitschaft voraussetzt. Wir können froh und dankbar sein für derartiges Engagement in unserer Nähe und wissen nun, dass wir in der Not hier auf offene Arme vertrauen können. Sie erfahren mehr auf der Website www.hospizgemeinschaft-schwetzingen.de, Tel. 06202/40 91 009, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (Bild von li. Fr. Mehrer, Fr. Dieter, Fr. Wiegand, Hr. Karau, Fr. Strottner)

 

-Martina Mehrer-

 

Integrationstag der Hospizgemeinschaft

Neue Hospizbegleiter*innen eingeführt

 

Bei einer würdevollen Feier im Hebelsaal in Schwetzingen erhielten sieben neue ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen ihr Zertifikat und wurden in die bestehende Hospizgruppe eingeführt. 

Es freuen sich auf ihre neue Aufgabe: Alexandra Charissopoulou, Andrea Servatius, Claudia Wiegand, Indra Artelt-Bauer, Jutta Albrecht-Impertro, Monika Marquetant, Ulrike Biedermann. Sie sehen voller Erwartung ihrem ersten Einsatz entgegen. 

An vier Wochenenden im Zeitraum von einem halben Jahr und einem 45 stündigem Praktikum haben sie sich auf die Tätigkeit als ehrenamtliche Begleiterinnen vorbereitet. 

Mit einem Rückblick auf die Entstehung und die Arbeit der letzten 23 Jahre begann der Vormittag, der von Herrn Detlev Spitzbart moderiert wurde. In Kleingruppen konnten sich danach die „Neuen“ mit den „Alten“ austauschen. Außerdem haben sich die einzelnen Projektgruppen; Hospiz macht Schule und die Trauerbegleiterinnen vorgestellt. 

Abschließend wurde dann den neuen Begleiterinnen vom Vorsitzenden das Zertifikat mit einer Rose überreicht. Die aktiven Mitglieder der Hospizgemeinschaft und ihre Koordinatorin Claudia Dieter freuen sich ebenfalls über den Zuwachs.

Von links nach rechts: Franz Hauns (1.Vorsitzender), Alexandra Charrisopoulou, Jutta Albrecht-Impertro, Indra Artelt-Bauer, Claudia Wiegand, Ulrike Biedermann, Andrea Servatius, Claudia Dieter (Koordinatorin), Jürgen Ehret (2. Vorsitzender), Monika Marquetant (fehlt)

 

„Zusammenarbeit von großem Vertrauen geprägt“

Die Hospizgemeinschaft Schwetzingen und die Schwetzinger GRN-Einrichtungen haben Kooperationsverträge abgeschlossen

Seit Gründung der Hospizgemeinschaft Schwetzingen im Jahr 1996 arbeiten deren haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig mit den Schwetzinger GRN-Einrichtungen zusammen – ursprünglich in die Wege geleitet durch Klaus Holland, den ehemaligen Vorsitzenden der Hospizgemeinschaft, und Ann Sofie Holland, ehemalige Krankenschwester in der GRN-Klinik Schwetzingen, sowie Rüdiger Burger, dem damaligen Klinikleiter und heutigen Geschäftsführer der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH. Entsprechend den selbstgestellten Aufgaben der Hospizgemeinschaft bedeutet das, schwerstkranke und sterbende Patienten der GRN-Klinik oder Bewohner des GRN-Seniorenzentrums in der Bodelschwinghstraße über die medizinische Behandlung und pflegerische Betreuung hinaus persönlich zu begleiten. Nun wurde diese Zusammenarbeit durch zwei Kooperationsverträge zwischen der Hospizgemeinschaft einerseits und dem GRN-Seniorenzentrum sowie der GRN-Klinik Schwetzingen andererseits auf eine vertragliche Basis gestellt.

„Die Beziehungen zwischen der Hospizgemeinschaft und den GRN-Einrichtungen sind seit ihren Anfängen von großem Vertrauen geprägt“, betont Rüdiger Burger anlässlich des Vertragsabschlusses. „In den Verträgen werden die Aufgaben der jeweiligen Vertragspartner sowie die gemeinsam gesetzten Ziele und Verpflichtungen genau definiert. Dadurch sind die organisatorischen Abläufe noch besser geregelt, und unsere Patienten, Bewohner und deren Angehörige können sich sicher sein, dass sie – wenn gewünscht – die Unterstützung der Hospizgemeinschaft ohne großen bürokratischen Aufwand in Anspruch nehmen können.“ Franz Hauns, Erster Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Schwetzingen, versichert ergänzend: „Nichts geschieht dabei gegen den Willen der Betroffenen; das gilt für ethische Entscheidungen am Lebensende ebenso wie für die Schweigepflicht aller beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Begleiter, Betreuer, Pflegenden und Ärzte.“

Ziele und konkrete Zusammenarbeit

In der Klinik arbeiten die Mitarbeiter der Hospizgemeinschaft eng mit dem Palliativmedizinischen Konsil, der Pflegedienst- und der Klinikleitung zusammen; im Seniorenzentrum mit der Pflegedienst- und der Heimleitung. Alle gemeinsam verfolgen das in den Kooperationsverträgen formulierte Ziel, „die Bedürfnisse der Sterbenden und der ihnen nahe Stehenden zu berücksichtigen und zu stärken. Im Zentrum steht die Würde des Menschen am Lebensende und der Erhalt größtmöglicher Autonomie. Voraussetzung hierfür ist die weitgehende Linderung von Schmerzen und belastender Symptome bei lebensbedrohlichen Erkrankungen durch palliativmedizinische, pflegerische und ärztliche Behandlung sowie psychosoziale und spirituelle Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.“

Konkret bedeutet das beispielsweise: Die Hospizgemeinschaft übernimmt auf Wunsch der Betroffenen die psychosoziale Begleitung der Patienten und Bewohner in der GRN-Klinik und im Seniorenzentrum, etwa durch Gespräche mit den kranken Menschen und deren Angehörigen. Die Hospizbegleiterinnen und -begleiter nehmen an Klinik-internen Fallbesprechungen, Qualitätszirkeln, Ethikkonferenzen teil, sofern sie die begleiteten Patienten betreffen, und führen Fortbildungsangebote zu Hospiz- und Palliativthemen im Rahmen der Ausbildung der Pflege-Nachwuchskräfte durch. Die Verantwortlichen in der Klinik und im Seniorenzentrum stellen sicher, dass Patienten und deren Angehörige auf die Möglichkeit der Begleitung durch die Hospizgemeinschaft hingewiesen werden. Selbstverständlich tauschen sich beide Seiten regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen aus und entscheiden gemeinsam, was im Einzelfall getan werden muss, um den Schwerstkranken die größtmögliche Lebensqualität zu ermöglichen.

Die Hospizgemeinschaft Schwetzingen

Die Hospizgemeinschaft Schwetzingen ist eine Regionalgruppe der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand e.V. (IGSL-Hospiz), Bingen, Deutschlands derzeit größtem Hospizverein in freier Trägerschaft. Die ambulante Hospizgruppe für Schwetzingen und die umliegenden Gemeinden wird von der Arbeit engagierter Menschen getragen. Unterschiedliche Berufe, zum Teil pflegerisch-sozial, sind vertreten. Die meisten der ehrenamtlichen Mitarbeiter haben sich aus ihrer persönlichen Lebenserfahrung heraus für diese Arbeit entschieden. Sie möchten dazu beitragen, dass Sterben und Tod keine Tabustellung in unserer Gesellschaft mehr einnehmen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospizgemeinschaft nehmen sich Zeit für alle, die sie brauchen und wollen – unabhängig von Weltanschauung, Religion oder Alter. Sie sind überkonfessionell sowie frei und unabhängig von Sozialträgern jeder Art. Sie verstehen sich nicht als Ersatz für Sozialstationen, Nachbarschaftshilfe oder Seelsorger, sondern wollen deren Angebot ergänzen. Das Angebot der Hospizgemeinschaft ist ehrenamtlich, grundsätzlich kostenlos und nicht von einer Mitgliedschaft abhängig. Sie finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, dem Verkaufserlös von Hospizliteratur und Vordrucken von Patientenverfügungen sowie durch Spenden. Weitere Informationen: www.hospizgemeinschaft-schwetzingen.de

Die GRN-Klinik Schwetzingen mit dem Palliativmedizinischen Konsil

Die GRN-Klinik Schwetzingen ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 277 Planbetten. Etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen hier im Jahr rund 13.000 stationäre Patienten; hinzu kommen rund 16.000 ambulante Notfälle und 1.500 ambulante Operationen. Die Klinik ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg.

Die Palliativmedizin im Krankenhaus umfasst die Begleitung und Behandlung von Menschen mit einer weit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankung. Das Team des Palliativmedizinischen Konsils der GRN-Klinik Schwetzingen besteht neben Ärztinnen und Ärzten aus speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedener Fachrichtungen: Gesundheits- und Krankenpflege, Sozialdienst, Seelsorge sowie Physiotherapie. Weitere Informationen: www.grn.de

 

 

Das GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen

Das GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen bietet in familiärer Atmosphäre professionelle, ganzheitliche Pflege – vollstationär oder für Kurzzeitaufenthalte. Das 1999 eröffnete Haus am Schlossgarten bietet 78 pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren ein Zuhause. Auch Tagespflegeplätze sind vorhanden. Das GRN-Seniorenzentrum hat sich den Prinzipien der Pflege-Charta der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die den Anspruch aller – und im Besonderen hilfsbedürftiger – Menschen auf die Respektierung ihrer Würde und Einzigartigkeit festschreibt. Weitere Informationen: www.grn.de

 

Bildunterschrift: Vertragsunterzeichnung in der GRN-Klinik Schwetzingen (v.l.n.r.): Katharina Elbs (Klinikleiterin), Rüdiger Burger (GRN-Geschäftsführer), Franz Hauns (Erster Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Schwetzingen), Claudia Dieter (Koordinatorin der Hospizgemeinschaft Schwetzingen), Martina Burger (Leiterin des GRN-Seniorenzentrums Schwetzingen). (Foto: GRN)

 

 

Mitgliederversammlung der Hospizgemeinschaft

 

Neues Leitungsteam für drei Jahre gewählt

 

Das „Blaue Loch“ in Schwetzingen war zum ersten Mal  Tagungsort der diesjährigen Mitgliederversammlung der Hospizgemeinschaft Schwetzingen. Vorsitzender Franz Hauns konnte erfreulicherweise sehr viele interessierte Mitglieder begrüßen. Mit der Totenehrung für verstorbene Mitglieder begann der Bericht des Vorsitzenden. Das Geschäftsjahr 2018 war, so Hauns, in vielerlei Hinsicht ein erfolgreiches Jahr. Von den zurzeit 188 Mitgliedern sind aktuell 29 Mitglieder ehrenamtlich als ausgebildete Hospizbegleiter in der ambulanten Sterbebegleitung und Lebensbeistand, sowie in der Trauerarbeit und im Projekt „Hospiz macht Schule“ eingesetzt.

Koordinatorin Claudia Dieter berichtete über den Schwerpunkt der Hospizarbeit und den Begleitungen. Die Hospizberatungen haben wieder zugenommen, so Claudia, auch wenn nicht alle Anfragen dann zu einer realen Begleitung gekommen sind. Ihr Dank galt allen Hospizbegleitern für ca.2.200 Stunden ehrenamtlich geleistete Arbeit.

Der monatliche Trauertreff, geleitet von Ingrid Gottfried und Marita Ruggaber wurde gerne angenommen. Das Projektteam „Hospiz macht Schule“ hat auch 2018 wieder zweimal eine Projektwoche in der Jahnschule in Brühl für aufgeweckte Drittklässler durchgeführt. Großen Dank an Tatjana Hartmann-Odemer, Birgit Böger, Silke Reister, Ingrid Müller, Brigitte Wenz, Rita Sessler und Richard Schäfer.

In der Öffentlichkeitsarbeit waren Claudia Dieter und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen an verschiedenen Tagen des Jahres unterwegs, um in Vorträgen unsere hospizliche Arbeit vorzustellen und zu vermitteln. Weitere Vorträge sind auch kontinuierlich im laufenden Jahr vorgesehen.  Anfragen hierzu nimmt unser Büro gerne entgegen. Dazu gehören auch die monatlichen Informationsabende über die Patientenverfügung und Vorsorgemappe von Klaus Holland, die immer sehr gut besucht sind. Ein erster Kooperationsvertrag konnte am 19. Dezember mit dem B+O Seniorenzentrum in Brühl abgeschlossen und unterzeichnet werden. 

Am 04.Juni ist der Abschluss eines weiteren Kooperationsvertrages mit dem GRN Krankenhaus und GRN Seniorenzentrum Schwetzingen vorgesehen.

2018 durfte sich die Hospizgemeinschaft über ein sehr gutes Spendenaufkommen durch die Herz Damen, den Verkauf des Adventskalenders der Rotarier, von der Sparda Bank, dem Diakonieverein, der Kurt-und Eva Waibel –Stiftung, der Papiersammelaktion und auch vielen privaten Spendern freuen. Die Papiersammelaktionen Ende März und April dieses Jahres brachten im Erlös einen schönen Betrag zugunsten der Hospizgemeinschaft. Herzlichen Dank dem Team um Frau Lenz der „Schwetzinger Freien Wähler“. Schon deshalb konnte unsere Schatzmeisterin Siglinde Biok der Versammlung einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren.

Indra Artelt-Bauer ist die neue Bürokraft. Sie hat zum 01. November Hannelore Feige abgelöst.

Neben den guten Erfahrungen im Austausch mit verschiedenen Arbeitskreisen im Rhein-Neckar-Raum, mit dem Hospiz-und Palliativverband, dem Regionalgruppentreffen der IGSL, des Caritasverbandes und dem Forum für pflegende Angehörige freuen wir uns über eine besonders gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Brühl. Mit unserer Datenschutzbeauftragten, Frau Hilde Nagy, haben wir die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung umgesetzt.

Die alle zwei Jahre stattfindende „Hospizwoche“ hat auch in diesem Jahr vom 01. April bis 07. April wieder viele Menschen für hospizliche Themen angesprochen. Sie endete mit einem Benefizkonzert des Musikvereines Stadtkapelle Schwetzingen zugunsten der Hospizgemeinschaft. Der Informationsabend zum Seminar zur qualifizierten Vorbereitung für Hospizbegleiter*innen ist auf großes Interesse gestoßen. Sieben Teilnehmerinnen haben den Kurs dieses Jahr mit Zertifikat abgeschlossen.

Claudia Dieter will im Ausblick auf das laufende Jahr die Kontakte zu Ärzten, Palliativ Care Teams, Pflegeeinrichtungen und Krankenhaus ausbauen. Einen zentralen Platz in der Mitgliederversammlung nahm die Neuwahl des gesamten Vorstandes ein.

 Das neue Leitungsteam stellt sich danach wie folgt zusammen:   

1. Vorsitzender: Franz Hauns,

2.Vorsitzender: Jürgen Ehret,

Schatzmeister: Siglinde Biok,

Schriftführer: Doris Roßrucker.

Beisitzer: Tatjana Hartmann-Odemer, Birgit Böger, Brigitte Wenz und Andrea Boelter.

Jürgen Ehret, ein erfahrener Palliativmediziner, konnte mit seiner Wahl für eine wertvolle Mitarbeit in der Vorstandschaft gewonnen werden. 

Mit einem großen Dankeschön an Koordinatorin Claudia Dieter, Indra Artelt-Bauer, an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, welche für und in der Gemeinschaft ein Amt übernommen haben, schloss Franz Hauns die Mitgliederversammlung.

 

 

 

 

LIEBEN – LEBEN – ABSCHIED NEHMEN

 

Schwetzinger Hospizwoche 2019

 

Vom 01. April bis zum 07. April fand die im zweijährigen Rhythmus  stattfindende „Schwetzinger Hospizwoche“ statt.

 

Die Hospizgemeinschaft hat unter der fachlichen Leitung ihrer Koordinatorin Claudia Dieter verteilt auf 4 Abende  eine Veranstaltungsreihe  mit hospizlichen Themen öffentlichkeitswirksam gestaltet.

 

Montag, 1. April 2019

Letze Hilfe-Palliative Versorgung- Hospizdienst

Umsorgen und Begleiten am Lebensende

Karin Eisinger, Pflegedienstleiterin und leitende Koordinatorin Palliative Care Team Levares Mannheim, sowie Dr. Kokott, Fachärztin für Palliativmedizin, auch Mitbegründerin der Hospizgemeinschaft und Silvia Verwaal-Mellem, ehrenamtliche Hospizbegleiterin, stellten sich in einer Podiumsdiskussion diesem Themenkomplex. Geführt wurde die Diskussion professionell von Gundula Sprenger, Leiterin der VHS Bezirk Schwetzingen.

Erste Hilfe ist ein bekannter und selbstverständlicher Teil der Hilfekultur unserer Gesellschaft. Wie aber steht es um die „Letzte Hilfe“? Sie informierten die Gäste vor allem darüber, wie man sich angstfrei mit dem Lebensende auseinandersetzen kann. „Palliativmedizin, unter anderem, so Dr. Kokott, hat einen achtsamen und ganzheitlichen Blick auf den Patienten. Wir sind Mitfühlende in einem Labyrinth, bei dem der Patient das Tempo und die Richtung bestimmt“, beschrieb sie die Arbeit in der Palliativmedizin.

„Die Bedürfnisse des Patienten sind das wichtigste, so Frau Eisinger, daher ist ambulante palliative Pflege kein Pflegedienst im klassischen Sinn. Wir werden von Ärzten, Angehörigen oder von Patienten selbst hinzugezogen, wenn vielleicht ein Krankenhausaufenthalt nicht gewünscht wird“. Silvia Verwaal-Mellem war es wichtig zu zeigen, dass  sich die vielen ehrenamtlichen Hospizbegleiter in der „Begleitung“ von Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörigen Zeit, wertvolle Zeit nehmen. Feinfühlige Achtsamkeit und Respekt vor ihrer verantwortungsvollen Aufgabe sei für alle selbstverständlich. Gundula Sprenger verstand es, mit gezielten Fragen an dieses fachlich versierte „Netzwerk“ viele gute Anregungen und hilfreiche Informationen zu diesem Themenkomplex  an hoch interessierte Gäste weiterzugeben. Viele Nachfragen seitens der Besucher zeigten ein großes Informationsbedürfnis.

Silvia Verwaal-Mellem beendete die Podiumsdiskussion mit einem passenden Gedicht von Khalil Gibram. Im Anschluss war das Publikum zum Austausch und Gespräch eingeladen, was nach diesem informativen Abend gerne angenommen wurde.

 

Dienstag, 02. April 2019

Sterbehilfe in Deutschland

Was geht, was geht nicht?

Diesem, sicherlich nicht ganz leichten Thema, widmete sich ein Vortrag der Hospizgemeinschaft in den Räumen der VHS Schwetzingen. Der Vortrag wurde natürlich von Klaus Holland,

in Schwetzingen und weit über die Stadtgrenzen  durch Vorträge über die Themen der „Vorsorgemappe der IGSL bekannt, gehalten.

„Umfragen zum Thema Sterbehilfe ergaben, dass zwischen 60 und 80 Prozent der Deutschen die Möglichkeit gerne hätten, aber nicht definieren können in welcher Form“, begann Klaus Holland seinen Vortrag. Was ist der Grund für diese Nachfrage? Ist es die Angst vor Schmerzen oder einem Würdeverlust?

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass heutzutage Familien eher zerstreut  leben und dadurch Angst vor dem Alleinsein herrscht. Die Gründe sind sicher vielschichtig. Beliebter Spruch von Klaus Holland: „Die Menschen wollen heute zwar alt werden, aber nicht alt sein“. Dann ging Holland darauf ein, was im Vergleich zu den Nachbarländern, in Deutschland nicht gestattet ist. „Das Töten auf Verlangen“. In den Niederlanden und Belgien unter gewissen Voraussetzungen möglich, geht  in Deutschland  nicht. Auch das-wie in der Schweiz praktizierte- aktive Einnehmen von tödlichen Medikamenten unter ärztlicher Aufsicht, schließen die Gesetze hier aus, erklärte der Referent und veranschaulichte dies mit den passenden Gesetzestexten.

Es sei nachvollziehbar, dass ein Mensch sich am Ende seines Lebensweges ein würdevolles und selbstbestimmtes Sterben wünscht. Umso wichtiger sei es zu wissen, was legal und auch moralisch möglich ist. „Der Verzicht auf eine lebenserhaltende medizinische Behandlung ist möglich. Hier steht der Wille eines Menschen vor dem Wohl aus ärztlicher Sicht“. Genauso sei der selbstbestimmte Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit oder die palliative Sedierung erlaubt.

Doch was ist, wenn der Wille dazu nicht mehr geäußert werden kann? „Hier ist eine eindeutige Patientenverfügung sinnvoll und unabdingbar wichtig, erklärte Holland. Vordrucke der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand sowie eine individuelle Beratung bietet die Hospizgemeinschaft an.

Die abschließende Gesprächsrunde brachte noch einen regen Meinungsaustausch über Fragen und Gedanken zu diesem Thema. Gut zu wissen, so die Gäste, dass empathische und erfahrene Ansprechpartner der Hospizgemeinschaft jederzeit und gerne zur Verfügung stehen.

 

Mittwoch, 03.April 2019

Abschied gestalten

Bestattungs- und Trauerkultur im Wandel der Zeit

Nie gab es mehr Auswahl an Möglichkeiten, um den letzten Abschied zu gestalten als heute. „Wir denken stetig über das Leben nach, aber über unsere Trauerkultur eher selten, stellt Birgit Böger, ehrenamtliche  Hospizbegleiterin, bei der Begrüßung der rund 50 interessierten Besucher fest“. Die Hospizgemeinschaft hatte zu diesem Vortrag in die Kapelle des GRN Krankenhauses eingeladen.

Die Menschen haben die Wahl zwischen der letzten Ruhe in der Erde, Feuer, Wasser oder Luft, auf dem Friedhof, unter einem Baum oder gar als ewiger Diamant. Den Abschied gestaltet der Pfarrer, ein Trauerredner oder gar ein Ritualdesigner. Der Vortragsabend, so Birgit Böger, möchte über alte und neue Formen des Abschieds und der Trauergestaltung informieren, Berührungsängste abbauen und zum Austausch über Chancen und Grenzen einladen. Hierzu konnte die Hospizgemeinschaft Martina Görke-Sauer, ev. Theologin gewinnen. Sie gestaltet individuelle Zeremonien für den letzten Abschied. Darüber hinaus ist sie als Dozentin und Supervisorin bundesweit in der Ausbildung von Bestattern, Ärzten und Seelsorgern tätig und hält Vorträge und Seminare zum Thema „Sterben, Abschied und Trauer“.

Martina Görke-Sauer blickt zunächst gemeinsam mit den Zuhörern auf die Entwicklung der Trauerkultur zurück. Traditionelle Abschiedsbräuche wie das Aufbahren eines Verstorbenen im Privathaus, die Anwesenheit aller Generationen und die öffentliche Abschiednahme durch Begleitung des Leichenzuges waren Anfang des letzten Jahrhunderts noch üblich. Mit den Weltkriegen, der Vielzahl der Toten seien aber Tod und Trauer eher tabuisiert worden.

Heute sei das Sterben und der Tod wieder mehr Thema und individuelle Elemente wichtiger. Man wünscht sich, dass die persönliche Lebensgeschichte beim Abschied eine größere Rolle spielt und bei der Trauerfeier auch entsprechend zum Ausdruck kommt. Wie die Feier ausgestaltet wird, mit Fotos oder, dass am Ende jeder eine Kerze mitnehmen darf, die Sehnsucht nach einem unverwechselbaren Abschied sei oft sehr groß. Ob es eine bestimmte symbolische Handlung bei der Trauerfeier ist, oder ein Erinnerungsritual, das einem Kraft gibt, letztendlich müssen Trauernde ausprobieren, was ihnen gut tut.

Zur Erinnerung an einen „lieben Menschen“ gab es am Ende des Vortrages für jeden Zuhörer einen Kieselstein.

 

Oxymoron

Lesung mit Dr. Christine Bruker und Christoph Schmidt zum Thema Sterbehilfe

Sterbehilfe stellt das Tötungsverbot als gesellschaftliches Tabu radikal infrage. Sie bricht mit dem Gebot, dass kein Mensch einem anderen das Leben nehmen darf. Daneben verkörpert vor allem der ärztlich assistierte Suizid die Hoffnung, dem Sterben und dem damit verbundenen Leid möglicherweise zu entkommen.

Als 2015 die Regelungen zum Thema Sterbehilfe in Deutschland in eine größere Diskussion kamen, haben Christoph Schmidt, Allgemeinmediziner und Palliativmediziner zusammen mit Dr. Christine Bruker, Sozialwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin begonnen, gemeinsam einen Krimi mit dem Titel –Oxymoron-zu schreiben. „ Es ist, sozusagen unsere Art des Engagements die Hospizbewegung zu unterstützen, deren Arbeit so wertvoll für die Gesellschaft ist. Es entsteht über das Lesen eines Krimis für den Leser ein völlig neuer Zugang zu dem Thema, so Dr. Christine Bruker“. Musikalisch wurde die Lesung mit Musik auf der Violine stilvoll durch Klaus Holland und Horst Riedinger begleitet und umrahmt.

Im Mittelpunkt steht der Tod von Anna Rosenkranz. Das Schicksal, das sie  mit einem Schlaganfall von knapp 45 Jahren aus allen schwärmerischen Jugendträumen reißt, ist der Beginn einer ganz neuen Lebensrealität  für sie im Pflegeheim Krokosblüte. Eines Tages im November ist Anna tot. Die darauffolgenden Abläufe wie die Leichenschau, das Ausstellen des Totenscheines und die Arbeit des Bestatters laufen routinemäßig ab. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes-oder auch nicht? Dr. Jessen setzt das Kreuz im Totenschein nach der Frage, ob der Tod auf eine nicht natürliche Weise eingetreten wäre, bei „Ja“.

Die Ermittlungen beginnen. War es Mord oder eventuell ein assistierter Suizid? Viele und andere Fragen gab es zu klären. Gesellschaftliche und moralische Aspekte werfen einen Blick auf die Selbstbestimmung und Solidarität in der heutigen Zeit. Dem Autorenduo gelang es, Hospizarbeit auf einem anderen Weg zum Thema zu machen. „Die Hospizbewegung ist ein wertvoller Teil der Gesellschaft. Wer alt und krank ist, soll keine Last sein, deshalb sehe ich die ehrenamtlichen Hospizhelfer wie gute Gärtner im Garten der Gesellschaft“, betont Christoph Schmitt. Christoph Schmidt ist auch als Mediziner und Hausarzt Kooperationspartner des Wilhelminen-Hospizes in Niebüll und Arzt im dortigen SAPV-Team. Dass Intuition und Bauchgefühl bei der Arbeit im Hospizdienst besonders wichtig sei, ergänzt Dr. Bruker. Gerne nimmt das Publikum diese Gedanken auf. „Die gute Zusammenarbeit zwischen Palliativmedizin und Hospiz spielt eine große Rolle, damit sich Menschen nicht alleingelassen fühlen, das hat sich in den Jahren positiv entwickelt“, berichtet Uwe Schreiber, Hospizbegleiter aus Bruchsal. Rund 40 Besucher der Lesung bedankten sich für  einen „nachhaltigen“ Abend bei Dr. Bruker und Christoph Schmidt mit einem herzlichen Applaus. Sie selbst belohnten sich mit einem Mitbringsel am nächsten Tag in ihre nordische Heimat mit einer großen Portion original „Schwetzinger Spargel“.

 

Benefizkonzert der Stadtkapelle Schwetzingen

„Sounding Ways in History“

„Ich freue mich ungemein, so Franz Hauns in der Begrüßung der gut 400 Gästen im Lutherhaus, dass der Musikverein Stadtkapelle Schwetzingen die Hospizgemeinschaft mit einem Benefizkonzert zum Abschluss der Hospizwoche  in ihrer wichtigen Arbeit unterstützt“.

„Sounding Ways in History“ lautete das Motto des Konzerts, das den Zuhörern ein höchst anspruchsvolles und abwechslungsreiches Repertoire aus Werken der Blasorchester-Literatur, die durch Einflüsse aus dem Jazz, den Weltreligionen, der Folklore aus verschiedenen Ländern der Welt geprägt wurden, bot. Dirigent Manuel Gund gelang es, sich mit seinen Musikern und international bekannten Solo-Instrumentalisten auf eine hörenswerte Zeitreise, sowohl durch die Geschichte als auch in viele Länder zu begeben. Die Musikerinnen und Musikern begeisterten mit ihrer Virtuosität und absoluter Hingabe bis zum letzten Stück, einem Medley aus „die Schöne und das Biest“. Bei der letzten Zugabe,

dem „Badner Lied“, bedankten sich zufriedene  Gäste mit „Standing ovations“ und sangen mit Überzeugung:

„Das schönste Land in Deutschlands Gaun, das ist das Badner Land …. „

 

Fazit

Es war gut und richtig, diese „Themen“ einer breiten Öffentlichkeit und auch in dieser Form anzubieten. Es bestärkt die Gemeinschaft insgesamt in ihrem Bestreben, mit all ihren Möglichkeiten und Kräften, für  schwerkranke Menschen am Lebensende  und ihren Angehörigen wegbegleitend, auch beratend  da zu sein. So steht es in unserem Flyer: „Wir sind da, wenn Sie uns brauchen“.

 

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Hospizgemeinschaft Schwetzingen bietet Seminare an zur qualifizierten Vorbereitung zum Hospizbegleiter*in 

 

 

Seit 1996 begleitet die Hospizgemeinschaft in Schwetzingen, Brühl, Hockenheim, Ketsch, Oftersheim und  Plankstadt sterbende Menschen und ihre Angehörigen auf ehrenamtlicher Basis und konnte bisher in vielen hundert Fällen Berater und Begleiter in schwierigen Zeiten sein. Derzeit zählt die Regionalgruppe Schwetzingen über 160 Mitglieder, von denen 29  für die aktive Arbeit ausgebildet sind. Dieser Kreis soll erweitert werden, um der steigenden Nachfrage nach Begleitung und Beratung gerecht werden zu können.

 

 

 

Deshalb wird im nächsten Jahr eine qualifizierte Vorbereitung angeboten, die auf dem Curriculum für Hospizbegleiter/innen der IGSL - Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand e.V. basiert und bundesweit anerkannt wird.

 

 

 

Am Anfang steht ein Einführungsseminar vom 01.02. – 03.02.2019 , an welchem alle teilnehmen können, die sich mit ihren eigenen Erfahrungen, Wünschen und Ängsten zum Thema Sterben und Tod auseinandersetzen möchten, auch wenn eine aktive Mitarbeit als Hospizbegleiter/in nicht geplant ist. Die Teilnahme an diesem Seminar ist Voraussetzung, aber keine Verpflichtung zur Anmeldung an der eigentlichen Qualifizierung als Hospizbegleiter/in.

 

 

 

Anschließend finden drei Wochenendseminare (22.02.-24.02.19, 05.04.-07.04.19 und 03.05.-05.05.19) ein Übungsvormittag, zwei Vorträgen und einem Praktikum von 45 Stunden bei einem Pflegedienst/Sozialstation, in einem Pflegeheim und/oder einem stationären Hospiz statt.

 

 

 

Wer sich grundsätzlich über Art und Umfang der ehrenamtlichen Arbeit als Hospizbegleiter/in informieren möchte, ist herzlich zu dem Informationsabendeingeladen, der am Mittwoch, den 07.11.2018 um 19:00 Uhr im UG des GRN Seniorenzentrums Schwetzingen stattfinden wird.

 

 

 

Anmeldung im Hospizbüro jeweils Dienstag und Donnerstag von 09.00 – 12.00 Uhr

 

sowie Mittwoch von 15.00 – 18.00 Uhr

 

oder unter der Telefonnummer 06202 / 4091009

 

oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Ereignisreiches Jahr erfolgreich gemeistert

Mitgliederversammlung  04. Mai 2017 im Grünen Hof  in Schwetzingen

 

Drei herausragende Ereignisse prägten, so Franz Hauns in seinem Rechenschaftsbericht, das Jahr 2017.

Beginnend mit der Hospizwoche Ende März und mit dem abschließenden Benefizkonzert des Kammerorchesters der Freien Waldorfschule Mannheim in der Kirche Sankt Pankratius Schwetzingen.

Sodann der Umzug der Geschäftsstelle im August vom GRN-Seniorenzentrum in die Markgrafenstraße. Schließlich der Start des Projektes „Hospiz macht Schule“ in der Jahnschule in Brühl.

Koordinatorin Claudia Dieter konnte in ihrem Bericht mit „Zahlen“ die Arbeit der ehrenamtlichen Hospizbegleiter würdigen. Im Vergleich zum letzten Jahr, so Claudia Dieter,  ist die Anzahl der Begleitungen gleich geblieben. Sie freute sich vor allem über das neue Beratungszimmer, das auch am Tag der offenen Tür im Oktober vorgestellt wurde. Finanzchefin Siglinde Biok konnte, mit sehr vielen Zahlen gespickt, in ihren Ausführungen einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren. Rechnungsprüfer Jochen Bartels attestierte Frau Biok eine ausgezeichnete Buchführung.

Über 20 Jahre hatte Ingrid Gottfried die Protokolle der Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen geschrieben. Jetzt hat sie das Amt der Protokollführung an die von der Versammlung gewählte ehrenamtliche Hospizbegleiterin Doris Rossrucker übergeben. Ein großes Dankeschön wurde in einen bunten „Frühlingsstrauß“ an Frau Gottfried gepackt.

Im Ausblick auf das laufende Jahr wurde der anstehende Ausbildungsgang für weitere ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter bekanntgegeben.

Da in 2019 weitreichende Vorstandswahlen anstehen, war auch eine neue, zukunftsgerichtete „Aufgabenverteilung“ innerhalb des Vorstandsgremiums ein noch auszuarbeitendes Thema.

So wäre es wünschenswert, wenn sich hier auch „fördernde“ Mitglieder für eine Aufgabe in der Hospizgemeinschaft engagieren würden.

 

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Hospiz macht Schule in der Jahnschule in Brühl zu Gast       

 Kurz vor den Totengedenktagen erarbeiten Ehrenamtliche der Hospizgemeinschaft Schwetzingen das Thema „Werden und Vergehen“ mit den Kindern der 4. Klasse an der Jahnschule in Brühl.

Kurz vor Beginn der Herbstferien erarbeiteten 6 Ehrenamtliche der Hospizgemeinschaft Schwetzingen mit den Kindern der 4. Klasse der Jahnschule in Brühl, die für sie nicht immer einfachen Themen Alt werden, Krank sein und Tod in spielerischer und kindgerechter Weise. Dass Veränderung bereits kurz nach der Geburt beginnt stellten die Schüler an Hand von mitgebrachten Fotos von sich selbst fest. Höhepunkt des ersten Tages war das Gespräch mit einer Kinderärztin, die sich allen Fragen zum Thema Krank sein und was so im Körper beim Altern geschieht stellte. Wie es ist, alt zu sein, das durfte die Klassengemeinschaft am nächsten Tag mit einfachen Hilfsmitteln wie z.B. Kopfhörer, zu großen Handschuhen und bewegungsbehindernden Gelenkschonern an sich selbst erfahren. Dies beeindruckte manches Kind so sehr, dass es meinte es sei doch ganz arg traurig, dass sich beispielsweise die Großeltern nicht mehr so einfach anziehen oder fortbewegen könnten. Auf die Frage: „Was macht ein Bestatter?“ kam die Antwort: „ Ein Bestatter gestaltet einen Sarg.“ Wie dies geschieht wurde in einem Film gezeigt. Trost und Trösten, war das Thema des letzten Tages. Dabei kamen Fragen auf wie beispielsweise: Wer und wie werden eigentlich die Erwachsenen getröstet? Die Kinder erzählten wie sie sich am liebsten trösten lassen und was ihnen in traurigen Situationen hilft wieder frohe Gedanken zu haben. Ein Schüler meinte dann auch, dass es gut wäre ab und zu traurig zu sein, denn wenn man immer nur Gutes und Schönes erlebt könnte es sein, dass man all die vergisst, die einmal waren. Fröhliche Momente könnte man dann auch wieder besser wahrnehmen.

Zum Abschluss waren die Eltern zur Vernissage eingeladen. Begrüßt wurden sie mit dem Lied, auf das immer zu Beginn und Ende eines jeden Tages getanzt wurde. Bei dem Abschlusstanz des letzten Tages wurden die Eltern mit einbezogen. Voller Stolz präsentierten die Schüler ihre Bilder und Plakate, die in diesen 3 Tagen entstanden waren.

Aber auch ihre Schatzkisten, die mit vielen Kleinigkeiten gefüllt waren, die sie zu den jeweiligen Themen erarbeitet und gestaltet hatten, wurden geschlossen gezeigt.
Der Inhalt ist nur für die Kinder selbst gedacht.

 

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Einsatzplanung und Beratung in neuen Räumen

 

An einem herbstlichen  „Tag der offenen Tür“ hat die Hospizgemeinschaft Schwetzingen  die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden Schwetzingen, Plankstadt, Oftersheim, Brühl, Ketsch und Hockenheim sowie alle Hospizdienste im Rhein-Neckar-Kreis, GRN-Krankenhaus, Pflegeheime, Pflegedienste, Palliativ-Care-Teams, Nachbarschaftshilfen, befreundete Vereine und interessierte Bevölkerung zur Besichtigung der neuen Räumlichkeiten in der Markgrafenstraße eingeladen. Vorsitzender Franz Hauns konnte Bürgermeister Dr. Ralf Göck aus Brühl und Bürgermeister Jens Geiß aus Oftersheim stellvertretend für alle geladenen Gäste begrüßen und willkommen heißen. Erfreulicherweise hat auch der „Tag der offenen Tür“ viele „zufällig“ Vorbeikommende zum Besuch angelockt.

Günter Karl, Vorsitzender des Musikvereins Ketsch, gab zusammen mit Franz Hauns als „Klarinetten-Duo“ mit  „launigen“ Melodien ein musikalisches Begrüßungsständchen zum Besten.

Die Vorstellung der Räumlichkeiten übernahmen Koordinatorin Claudia Dieter-Rassloff, Klaus Holland und Vorstandsmitglieder, sie standen  gerne Rede und Antwort. Der Servicetisch mit Getränken und Gebäck war ein zentraler Anlaufpunkt für die Kommunikation mit den Besuchern.

Neu neben dem offiziellen Büro ist ein zusätzlicher Raum  für Beratungen aller Art in hospizlichen Angelegenheiten und für die internen monatlich statt findenden Supervisionen.

Die Räume sind hell und ansprechend eingerichtet. Speziell an diesem Tag konnten die Besucher auf einer sogenannten „To do Tafel“ (Bevor ich sterbe, möchte ich …) Wünsche aufschreiben. Ein Wunsch von vielen lautete: „Mit meinem Mann zum Nordkap reisen“.

Historie

Zehn Jahre war die Hospizgemeinschaft mit ihrem Büro im Untergeschoss des GRN Seniorenzentrums  am GRN Krankenhaus beheimatet. Aufgrund der gestiegenen Beratungstätigkeiten war der Wunsch nach einer räumlichen Vergrößerung gegeben. Oberbürgermeister Dr. Rene Pöltl konnte nach Anfrage in der  ehemaligen „Notfallaufnahme“  zwei Büroräume und einen Archivraum zur Vermietung anbieten. Nach einer Besichtigung wurden diese Räume zum 01. August  2017 bezogen. Die unmittelbaren Nachbarn sind: Die Reservistenkameradschaft Schwetzingen-Hockenheim, der MGV Liederkranz Schwetzingen und der Radsportverein Schwetzingen. Die monatlich stattfindenden Beratungen zur „Vorsorgemappe“ finden allerdings aus Kapazitätsgründen weiterhin im GRN Seniorenzentrum am Krankenhaus Schwetzingen statt. An dieser Stelle geht ein ganz herzliches Dankeschön an Frau Martina Burger, die Leiterin des GRN Seniorenzentrums, für die Bereitstellung des Büros und Nutzung anderer Räumlichkeiten bei diversen Veranstaltungen.  Zur Erinnerung an diesen schönen Tag durften die Besucher ein Sonnenblumen Samentütchen mit der Aufschrift  “Lass die Sonne in dein Herz“ mit nach Hause nehmen.

 

 

 

 
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